Es ist Ende November und das Jahr neigt sich dem Ende. Eine besondere Zeit beginnt. Magie liegt in der Luft. Nicht nur Plätzchenduft und bunte Lichter schmücken den Dezember. Es ist auch die Zeit der Archetypen, der Märchen und der Mythen. Die Vorbereitungen für die Rauhnächte werden getroffen und die Orakelkarten bereitgelegt.
Magie der Märchen und deren Botschaften
Heute möchte ich etwas über zwei Märchen und deren Botschaften an mich erzählen.
Vielleicht bist auch Du mit Märchen aufgewachsen und hattest als kleines Mädchen eines, welches Du besonders gern gehört hast. Oder Du erinnerst Dich an eine Geschichte aus Deiner Kindheit, welche Dir oft erzählt wurde.
Mein Lieblingsmärchen war Schneewittchen. Ich habe mir als kleines Mädchen gewünscht, so auszusehen wie sie, mit ihren langen schwarzen Haaren fand ich sie wunderschön. Gern wäre ich gewesen wie sie. So herzensgut, liebreizend und voller Freude, unbedacht und vertrauensvoll. So furchtlos und neugierig. Mit keinem Gedanken daran, dass es Menschen gibt, die einem etwas Böses wollen.
Die böse Stiefmutter hatte für mich keine Bedeutung. Sie war einfach da. Dass sie dem Schneewittchen nach dem Leben trachtete, habe ich als kleines Mädchen nicht wahrgenommen.
Erkenntnis im Märchenseminar
Jahre später habe ich an einem Märchenseminar teilgenommen. Das Thema war „Schneewittchen“. Es kam wie gerufen.
Zum damaligen Zeitpunkt, es ist jetzt 21 Jahre her, ging es mir gesundheitlich wirklich nicht gut. Ich habe jede Möglichkeit genutzt und die unterschiedlichsten Methoden ausprobiert, um wieder gesund zu werden. So kam ich zum Märchenseminar.
Dieses Seminar war interaktiv und wir sind in unterschiedliche Rollen geschlüpft. Wir haben herausgefunden, welche Funktionen die einzelnen Charaktere haben und was sie uns mitteilen wollen, was ihre Rolle ist.
Sehr erkenntnisreich war für mich, dass ich ein Mutterthema hatte. Gelernt habe ich in diesem Seminar, dass die Archetypin der bösen Stiefmutter die Schattenseite der Mutter symbolisiert. Nicht jede Stiefmutter ist böse und nicht jede Mutter ist eine Heilige. Auch wenn das im Märchen oft so dargestellt wird.
Heute weiß ich, dass es eine wichtige Entscheidung war, dieses Thema in meinem Leben zu lösen, um endlich ich selbst sein zu können. Das Märchenseminar diente mir als Wegweiser.
Nach diesem Seminar war klar, ich gehe meinen Weg. Dieser war nicht immer einfach und so manches Mal habe ich einen Umweg gemacht. Einige Male habe ich den eingeschlagenen Weg auch verlassen, weil ich dachte, ein anderer wäre besser, einfacher oder interessanter. Letztendlich habe ich meinen richtigen Weg gefunden und der fühlt sich bis heute richtig gut an.
Ausstieg aus dem gläsernen Sarg
In einer Sequenz dieses Seminars lag ich, genau wie Schneewittchen, in einem gläsernen Sarg und war zum Sterben verurteilt.
Ich meine hiermit nicht das wirkliche Sterben oder gestorben sein am Ende des Lebens, sondern das Sterben meines Selbst. Das Sterben meiner Persönlichkeit, meines Wesens, meines Wollens und meines eigenen Lebens. Ich war damals 43 Jahre alt und diese Erkenntnis war bahnbrechend.
Im Laufe des Seminars habe ich mir Stück für Stück, Schritt für Schritt, mein Leben zurückerobert. Zum Ende war der gläserne Sarg nicht mehr verschlossen. Ich konnte wieder richtig durchatmen, mich bewegen und heraussteigen.
Ich kenne viele Frauen, die ein Mutterthema haben und denen der Mut fehlt, sich diesem Thema zu stellen. Aus unterschiedlichsten Gründen fällt es manchen Frauen schwer, überhaupt darüber zu sprechen.
Ich hatte Glück, zur richtigen Zeit das Richtige für mich zu finden und dieses Thema zu erkennen, aufzudecken und zu lösen.
Es muss nicht unbedingt ein Märchenseminar sein. Es gibt viele Methoden und Möglichkeiten, für sich Klarheit zu bekommen. Manchmal unterstützt ein Beratungsgespräch oder ein Coaching. Einfach mal alles auf den Tisch legen und sortieren. Das schafft eine klare Sicht auf die Dinge und zeigt Möglichkeiten für Veränderungen. Ungeahnte, verborgene Kräfte können wieder zum Leben erweckt werden.
Der Rotkäppchen-Impuls
Einer guten Freundin habe ich es zu verdanken, dass ich gerade heute auf das Thema Märchen gekommen bin. In einem anderen Zusammenhang sagte sie zu mir und du bist das Rotkäppchen. Dieses Märchen hatte bis heute keine besondere Bedeutung für mich.
Mein erster Impuls, ich liebe Wölfe.
Meine kurze Interpretation dazu.
Im Märchen wird der Wolf oft als Bösewicht, Betrüger oder Verführer dargestellt. Der Wolf als Archetyp symbolisiert für mich die reine, pure, ungezähmte Natur und Wildnis. Schon die Druiden verehrten den Wolf als mächtiges Totemtier, welches die Gemeinschaft schützt. In einigen Indianerstämmen Nordamerikas wurde der Wolf als Bruder betrachtet, Er galt als mächtig und weise. In manchen Stämmen wurde er als Urvater oder Urmutter des Stammes angesehen.
Das Rotkäppchen ist für mich mutig und macht einfach ihr Ding. Wenn sie Blumen pflücken will, dann tut sie das und wenn sie einen anderen Weg nimmt, dann tut sie auch das, obwohl die Mutter ihr gesagt hat, geh nicht vom Weg ab.
Fazit: Mach Dein Ding, probiere Dich aus und finde Deinen eigenen Weg.
Sie trägt eine rote Kappe und jeder kann sie sehen, sie leuchtet schon von Weitem. Sie ist sichtbar und versteckt sich nicht. Sie zeigt sich, genauso, wie sie ist. Sie steht an der Schwelle zur jungen Frau, was durch ihre rote Kappe symbolisiert wird. Mit ihrer kindlichen Neugier vermag sie die Schönheit in allem zu entdecken.
Fazit: Erwecke die kindliche Neugier wieder in Dir und finde mit der Leichtigkeit der jungen Frau Deinen Weg.
Zum Thema, geh nicht vom Weg ab, sagte mein NLP-Lehrer einmal folgenden Satz: „Die Landkarte ist nicht das Gebiet“, was so viel bedeutet wie, wir alle haben verschiedene „innere Karten“ in unseren Köpfen, wie wir uns die Welt vorstellen.
Fazit: Deine Karte muss nicht meine sein. Und auch die innere Wegeskarte der Mutter ist nicht die Wegeskarte von Rotkäppchen.
Wenn Du Dir jetzt die Frage stellst, was wäre passiert, wenn Rotkäppchen den Weg nicht verlassen hätte, wären sie und die Großmutter dann vielleicht nicht gefressen worden? Meine Antwort dazu: Und was, wenn doch? Es gibt keine absolute Sicherheit.
Finde die Magie Deines Weges
Welcher Weg Deiner ist, findest Du heraus, indem Du Deinen Blick weitest und Dich öffnest für all das, was am Wegesrand blüht und wächst, Du auf die Weggabelungen achtest und abwägst, welchen möchte ich gehen. Manche Wege gibt es noch gar nicht und sie wird es nie geben, wenn Du sie nicht gehst. Manchmal braucht es Umwege, um Erkenntnisse zu erlangen und den richtigen Weg zu finden.
Diese Jahreszeit hat für mich einen besonderen Zauber. Ich liebe es zu räuchern, zu orakeln, meine 13 Wünsche für die Rauhnächte aufzuschreiben und Geschichten zu lesen. Mich mit einem Kakao oder einem Tee, einer Kerze und einem Buch oder mit schöner Musik an meinen Lieblingsplatz zu setzen und für mich zu sein. Manchmal ist mir auch danach, nur zu sitzen, eingehüllt in eine kuschelige Decke und für Augenblicke innerlich still zu werden und die Flamme der Kerze zu beobachten.
Versuch es mal, nimm Dir jeden Tag etwas Zeit für Dich, auch wenn Du das Gefühl hast, das passt jetzt gar nicht. Tu es einfach. Machs Dir gemütlich und schenk Dir einige Augenblicke nur mit Dir. Gehe die ersten Schritte.
Ich freue mich von Dir zu hören
Schreib mir gerne unter info@kerstinwilke.de
Ich bin gespannt und freue mich auf Deine Geschichte oder Dein Märchen und ob Du auch Erkenntnisse gewinnen konntest.
Schau gern einmal vorbei und lese mehr über mich auf der entsprechenden Seite unter www.kerstinwilke.de Wenn Du keine Neuigkeiten verpassen willst, trage Dich für meinen Newsletter ein und hole Dir gerade passend zu Weihnachten einen Energiecocktail als Willkommensgeschenk.
Ich wünsche Dir eine wundervolle und magische stille Zeit.
Herzliche Grüße Kerstin